Was tun bei Parkinson?

Aktuelles aus der Medizin 2023: Die Oberärztin der Fachabteilung Neurologie des Caritas-Krankenhauses Bad Mergentheim Barbara Schweigert informiert über Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten bei Morbus Parkinson
Die Krankheit kommt schleichend und oft dauert es Jahre, bis die ersten Symptome deutlich sichtbar werden: Zittern einer Hand in Ruhe, Bewegungsarmut, Muskelsteifheit und Gangstörungen sind meist die ersten Hinweise auf Morbus Parkinson. In der Regel fällt die neurologische Erkrankung zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr erstmals auf, die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu. In ihrem Vortrag „Was tun bei Parkinson?“ am 6. Juni um 19:30 Uhr im Kurhaus - Kursaal in Bad Mergentheim gibt die Neurologin Barbara Schweigert, Oberärztin am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, einen Überblick über Symptome und Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie.
Morbus Parkinson ist eine der bekanntesten neurologischen Bewegungsstörungen, auch weil bekannte Betroffene wie etwa der Schauspieler Ottfried Fischer („Der Bulle von Tölz“) mit ihrer Krankheit an die Öffentlichkeit gehen. „Die Parkinsonerkrankung drückt sich durch einen Ruhetremor (Ruhezittern), eine Bewegungsarmut und eine vermehrte Muskelsteifigkeit aus. Typisch für Parkinson sind zitternde Hände, eine gebeugte Haltung, ein schlurfender Gang oder ein Arm, der beim Gehen angewinkelt wird und nicht mehr mitschwingt“, erläutert Schweigert. Etwa 0,1 bis 0,2 Prozent der Bevölkerung seien von Morbus Parkinson betroffen, mit einer Zunahme im höheren Lebensalter. „Zwar lässt sich das Fortschreiten einer Parkinsonerkrankung weiterhin nicht aufhalten, es gibt aber durchaus Möglichkeiten, die Symptome zu behandeln und die Lebenserwartung mit Parkinson ist mittlerweile weitgehend normal“, erklärt Schweigert. „In den letzten Jahrzehnten haben sich entscheidende Verbesserungen in der medikamentösen Therapie sowie die Entwicklung invasiver (operativer) Therapieverfahren wie z. B. die Tiefe Hirnstimulation ergeben, die eine Behandelbarkeit der Parkinsonsymptome auch über Jahrzehnte ermöglicht“, erläutert die Neurologin. „Die meisten Patienten sprechen sehr gut auf eine Therapie an, die den Dopamin-Stoffwechsel fördert, wobei hier eine sehr disziplinierte und strukturierte Einnahme der Medikamente erforderlich ist.“ In einer fortgeschrittenen Phase könne eine stationäre neurologische Komplexbehandlung Besserung bringen, wie sie im Caritas-Krankenhaus angeboten wird. Die verschiedenen Elemente wie die Optimierung der medikamentösen Einstellung und die Behandlung von Begleitsymptomen, oder aber auch eine Pumpentherapie, bei der der Wirkstoff unter die Haut oder – in enger Zusammenarbeit mit der Inneren Medizin – über eine Sonde in den Dünndarm abgegeben wird, stellt Barbara Schweigert in ihrem Vortrag vor.
Der Vortrag „Was tun bei Parkinson?“ findet in der Reihe „Aktuelles aus der Medizin 2023“ statt, die gemeinsam vom Caritas-Krankenhaus, dem Verein für Gesundheitsbildung „Bad Mergentheimer Modell“ e. V. und dem Institut für Bad Mergentheimer Kurmedizin, Gesundheitsbildung und medizinische Wellness organisiert wird. Der Eintritt ist für Inhaber der Kur- und Gästekarte/Jahres-Einwohnerkarte frei.
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Anschrift des Veranstaltungsortes
Kurhaus
Lothar-Daiker-Straße 2
97980
Bad Mergentheim
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