Bad Mergentheim - Natur und Kultur gehen Hand in Hand

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Beschreibung

Die Wanderung für die "FN-Tipps" der Fränkischen Nachrichten wird vorgestellt von Karin Löhr vom Schwäbischen Albverein Bad Mergentheim. Die etwas über zehn Kilometer lange Strecke bietet zahlreiche Einkehrmöglichkeiten für kleine Verschnaufpausen und hat kulturell viel zu bieten. Leicht lässt sich ein ganzer Tag ausfüllen, ohne dass nur ein Hauch von Langeweile aufkommt.

Informationen

  • Aufstieg: 206 m
  • Abstieg: 206 m
  • Höchster Punkt: 368 m
  • Tiefster Punkt: 201 m

Impressionen

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Anfahrt

In Bad Mergentheim steuert man das Parkhaus Stadtmitte im "Oberen Graben" an. Von dort ist es zu Fuß über den Oberen Markt und am alten Rathaus vorbei nicht weit zum Startpunkt auf dem Markplatz.

Parkmöglichkeiten

Im Parkhaus Stadtmitte in der Straße "Oberer Graben" (kostenpflichtig).

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Bad Mergentheim ist mit Bahn und Bus zu erreichen. Vom Bahnhof läuft man man südwärts über die Bahnhofstraße, den Gänsmarkt und die Kirchstraße zum Startpunkt auf dem Marktplatz.

Wegbeschreibung

Die Wanderung rund um Bad Mergentheim beginnt am Marktplatz, der vom 1564 erbauten Alten Rathaus beherrscht wird. Gegenüber stehen die frühklassizistischen Zwillingshäuser, in der Mitte der Milchlingsbrunnen. Am Eckhaus zur Burgstraße erinnert eine Tafel an den Dichter Eduard Mörike, der hier von 1845 bis 1851 wohnte. Bummelt man weiter durch die Burgstraße mit ihren schönen Fassaden zum Deutschordenplatz, findet sich links am Rokokohaus eine Gedenktafel für Ludwig van Beethoven, der 1791 als Bratschist in der Hofkapelle des Hochmeisters und Erzherzogs Maximilian Franz in Bad Mergentheim musizierte.

Das Schloss, heute sehenswertes Deutschordensmuseum, entstand im späten 16. Jahrhundert als Nachfolger der alten Wasserburg. Den Eingang flankieren zwei Schildwachhäuschen, über dem Eingangstor prangt das württembergische Wappenrelief. Herzstück des Schlosses ist der frühklassizistische Kapitelsaal des Deutschen Ordens. Die erstmals 1058 genannte Siedlung erwuchs aus einem fränkischen Königshof. 1219 übergaben drei Hohenloher dem Deutschen Orden ihren Besitz in und um Mergentheim. Der Orden machte sich zum Herrn des Marktfleckens, der 1340 zur Stadt erhoben wurde. Seit 1526, mit Ende der Ordensherrschaft in Preußen, residierten hier offiziell die Hoch- und Deutschmeister. Dem Ordenskreuz begegnet man auf Schritt und Tritt. 1809 schlug der neue württembergische Souverän einen Aufstand der Ordensuntertanen blutig nieder.

1826 entdeckte der Schäfer Franz Gehrig die schon in der Bronzezeit genutzten Bittersalzquellen wieder. Zögernd, mit vielen Rückschlägen, begann der Aufstieg des Stoffwechselbades. 1926 erhielt die Stadt das amtliche Bad-Prädikat.

Bei unserer Wanderung durchquert man den Hofgarten. Außerhalb steht rechts das an die Türkenkriege erinnernde Halbmondhäuschen. Über den Bahnübergang und die Tauberbrücke gelangt man zum Kurpark. Vorbei an der Fontäne, der Wandelhalle und den Wasserspielen, geht es weiter durch die Allee zum Rosengarten. Man passiert das östliche Tor und wandert an der Bahntrasse entlang etwa 15 Minuten zur Bahnunterführung auf Höhe des Sportplatzes vor Igersheim. Auf der anderen Seite der Bahnstrecke geht es auf dem Radweg bis zum Sägewerk, dort biegt man rechts ab über die alte Tauberbrücke. Vor einem zeigt sich auf der Höhe Burg Neuhaus. Diese kam 1411 an den Deutschen Orden, war Sommersitz, Rüst- und Waffenkammer des Ordens und ist heute Staatsdomäne. Gleich nach der Brücke links folgt man weiter dem Radweg „Liebliches Taubertal“. Kurz nach dem Sportplatz liegt rechter Hand eine Feldkapelle. Nach zwei kurzen Steigungen und einem mäßig fallenden Abstieg verlässt man den Radweg und biegt rechts auf einen Feldweg, der, wieder etwas ansteigend, zu einem Querweg am Hang Richtung Markelsheim führt. Nach 400 Metern erreicht man den Weinlehrpfad zum Roggenberg. Oben steht eine Schutzhütte mit herrlichem Blick auf Markelsheim und das Taubertal. Seit kurzem gibt es dort auch zwei große, ungewöhnliche Weinfässer zu bestaunen. Es handelt sich dabei um ein ein Schlaf- und ein Wohn- und Sanitärfass, die jüngste touristische Errungenschaft im Weinort Markelsheim. Besitzer der urigen Übernachtungsmöglichkeit ist Familie Lehr vom Jakobshof.

Weiter geht es an mit zahlreichen Schautafeln versehenen Weinbergen vorbei bis zu einem Pfad durch den Wald. Bald nach Verlassen des Waldes sieht man rechts einen Abenteuerspielplatz mit Schutzhütten.

Am Parkplatz hält man sich rechts auf dem Weg nach Bad Mergentheim, immer mit Blick auf die Stadt. Man kommt hierbei momentan übrigens auch an einer Großbaustelle vorbei, wird doch dort momentan die Südumgehung gebaut, die in der Nähe des Spessartblicks abzeigt und Richtung Igersheim führt. Auch wenn dort längst noch keine Autos fahren, so steht dort doch tatsächlich bereits eine Fußgängerampel . . .

Dem Alemannenweg folgend erreicht man dann wieder die Stadt und das Parkhaus Stadtmitte.